Der letzte Hof – die Straußenfarm

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Der letzte Bauernhof auf meiner Tour ist eine Straußenfarm kurz vor Berlin, an der unteren Havel. Sehr schöne Gegend, von der ich zuvor nicht gehört habe.

Ich bestelle mir eine Straußenkraftbrühe und esse zum ersten mal in meinem Leben Straußenfleisch. Ein bisschen komisch ist es schon, aber schmeckt lecker. Gerade war ich beim letzten Löffel, da bietet mir der Besitzer der Straußenfarm eine kleine Führung an!

Spätestens jetzt habe ich ein schlechtes Gewissen, dass ich gerade die Freunde der Straußen auf der Wiese gegessen habe.

Hinter dem Zaun sieht man immer nur die Hälse, wie sie vorwitzig auf und ab gehen. Sehr aufmerksam starren sie mich schon von weitem an. So Straußen können 2 km weit gucken, bekomme ich erzählt. Deshalb haben sie auch so riesige Augen.

Was für schöne Federn du hast

Beim laufen sehen sie äußerst grazil aus. Sie kommen auf uns zu und gehen ein Stück hinter der Absperrung mit uns. Lustige Viecher.

Wer denkt, so ein Strauß ist groß, der muss sich erstmal den Hahn anschauen!
Der ist nämlich doppelt so groß. Der Freund, der uns empfängt ist zudem auch noch ziemlich aufgebracht. Er faucht und macht alle Anstalten. Mir wird erklärt, dass er gerade auf der Balz ist und deshalb zeigt was er kann. Mein lieber Scholli. Ich frage, ob der einfach über den Zaun hüpfen kann – Nö, sagt der Straußenwirt. Der rennt einfach durch, wenn er will. Na toll, so sicher fühle ich mich jetzt nicht mehr.

Eine der Straußenfrauen brütet gerade. Sie sieht ziemlich abgeranzt aus. Aber um 18 Uhr hat sie Feierabend, da wird sie vom Hahn abgelöst. Der brütet dann über Nacht. Eine faire Aufteilung, wie ich finde.

Ich fülle noch meinen 5 L Wasserkanister zum Zähne putzen und für den Kaffee morgen auf und gehe zu Bett. Komisch, es ist die letzte Nacht auf einem Hof.

Die Zeit verging die ganze Zeit so langsam, doch plötzlich kommt es mir wieder schnell vor – bei dem Gedanken, dass es bald vorbei ist. Schade. Das Fahren und das Übernachten auf dem Land hat mir immer am meisten Spaß gemacht. Morgen fahre ich in die wahrscheinlich am wenigsten entschleunigte deutsche Stadt, Berlin. Dort besuche ich die Landvergnügen Zentrale in Kreuzberg.

Ich bin gespannt!

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